Du interessierst dich für tiefe Blechblasinstrumente?
Die Bassposaune ist ein faszinierendes Instrument mit einem unverwechselbaren, kraftvollen Klang.
Viele Musiker kennen nur die Tenorposaune und übersehen dabei die beeindruckenden Möglichkeiten der Bassposaune.
Hier erfährst du alles Wichtige über dieses besondere Instrument!
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Bassposaune?
Eine Bassposaune ist ein großes Blechblasinstrument aus der Familie der Posaunen. Sie ist deutlich größer als eine normale Tenorposaune und erzeugt tiefere Töne. Das Instrument verfügt über einen längeren Zug und zusätzliche Ventile, die es ermöglichen, noch tiefere Register zu erreichen.
Die Bassposaune ist in B gestimmt, genau wie die Tenorposaune, kann aber durch ihre zusätzlichen Ventile deutlich tiefere Töne spielen. Sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Orchester, Blaskapellen und Jazz-Ensembles.
Aufbau und Besonderheiten
Größe und Gewicht
Eine Bassposaune ist erheblich schwerer und größer als eine Tenorposaune. Sie wiegt typischerweise zwischen 4 und 6 Kilogramm, während eine Tenorposaune nur etwa 2,5 bis 3,5 Kilogramm wiegt. Der Schallbecher hat einen Durchmesser von etwa 25-27 cm.
Ventilsystem
Das charakteristische Merkmal einer Bassposaune sind die zusätzlichen Ventile:
- Ein F-Ventil (erstes Ventil) verlängert das Instrument um eine Quarte
- Ein Gb-Ventil (zweites Ventil) erweitert den Tonumfang noch weiter nach unten
- Beide Ventile können einzeln oder kombiniert verwendet werden
- Die Ventile werden mit dem linken Daumen und Zeigefinger bedient
Klang und Tonumfang
Der Tonumfang einer Bassposaune reicht vom tiefen B (unter dem großen C) bis zum hohen B, also etwa drei Oktaven. Mit den Ventilen sind sogar noch tiefere Töne möglich, bis hinunter zum Kontra-E.
Der Klang ist charakteristisch dunkel, kraftvoll und tragfähig. In den tiefen Lagen entwickelt die Bassposaune eine beeindruckende Fülle und Resonanz, die von keinem anderen Blechblasinstrument erreicht wird.
Verwendung in verschiedenen Musikrichtungen
Sinfonieorchester
In Sinfonieorchestern bildet die Bassposaune zusammen mit zwei Tenorposaunen die Posaunengruppe. Sie übernimmt die tiefsten Stimmen und sorgt für das harmonische Fundament der Blechbläsersektion.
Blasorchester und Blaskapellen
Hier ist die Bassposaune oft mehrfach besetzt und spielt eine zentrale Rolle in der Bassstimme. Sie ergänzt die Tuba und sorgt für zusätzliche Klarheit in den mittleren Basslagen.
Jazz und Big Band
In Jazz-Ensembles wird die Bassposaune sowohl für Bassstimmen als auch für solistische Passagen eingesetzt. Berühmte Jazz-Bassposaunisten haben das Instrument zu neuen klanglichen Höhen geführt.
Spieltechnik und Herausforderungen
Das Spielen der Bassposaune erfordert eine kräftige Atemtechnik und starke Ansatzmuskulatur. Die größeren Dimensionen des Instruments stellen besondere Anforderungen:
- Längere Zugwege erfordern präzise Intonation
- Das höhere Gewicht verlangt eine stabile Haltung
- Die Koordination der Ventile muss geübt werden
- Der Luftverbrauch ist deutlich höher als bei kleineren Posaunen
Anschaffung und Kosten
Bassposaunen sind deutlich teurer als Tenorposaunen. Einsteigermodelle beginnen bei etwa 2.000 Euro, während professionelle Instrumente 5.000 bis 15.000 Euro oder mehr kosten können.
Für Anfänger empfiehlt sich oft zunächst eine Miete oder der Kauf eines gebrauchten Instruments. Viele Musikschulen und Orchester haben auch Leihinstrumente verfügbar.
Fazit
Die Bassposaune ist ein beeindruckendes Instrument mit einem unverwechselbaren, kraftvollen Klang. Sie erweitert den Tonumfang der Posaunenfamilie erheblich nach unten und ist in vielen Musikrichtungen unverzichtbar. Obwohl sie höhere Anforderungen an Technik und körperliche Kraft stellt, bietet sie erfahrenen Bläsern einzigartige musikalische Möglichkeiten und einen besonderen Platz im Ensemble.